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Wie ernähre ich mich bei einer Histaminintoleranz?

Wie ernähre ich mich bei einer Histaminintoleranz?

Was ist Histaminintoleranz?

 

Histaminintoleranz? „Was ist das?“ Vielleicht ist sie dir unbekannt. Vielen meiner Kunden aus der Ernährungsberatung auch, bis sie plötzlich mit dem Thema am eigenen Körper konfrontiert werden. Ganz einfach: Es ist eine Überempfindlichkeit gegen Histamin, einen Eiweißstoff (biogenes Amin), der in vielen Lebensmitteln vorkommt und von unserem Körper selbst produziert wird.

 

Wie wird Histamin im Körper abgebaut?

 

Wenn jemand eine Histaminintoleranz hat, bedeutet dies, dass sein Körper Histamin nicht effizient abbauen kann oder zu viel davon produziert. Das ist oft auf einen Mangel eines Enzyms namens Diaminoxidase (DAO) zurückzuführen. Ohne genug DAO sammelt sich Histamin im Körper an. Das führt zu einer Vielzahl von Symptomen, die allergieähnlich sind. Häufig spricht man auch von einer Histamin Unverträglichkeit.

 

Typische Symptome einer Histaminintoleranz:

  • Hautausschläge an Hals, Gesicht, Knien, Armen, Brust (auch „Quaddeln“ genannt)
  • (damit einhergehend) Juckreiz
  • Atembeschwerden (Auch durch interne Quaddel Bildung)
  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Manchmal: Hypotonie
  • In seltenen Fällen: „Histamin Schock(schwarz vor Augen / Ohnmacht)

 

 

Da diese Symptome bei vielerlei Krankheiten auftreten können, ist eine Histaminintoleranz manchmal schwer zu diagnostizieren.

 

Symptome bei einer Histamin Intoleranz

 

Exkurs: Nesselsucht und Histamin? Was ist eine Urtikaria?

 

Eine besondere Form der Histaminintoleranz ist die Urtikaria, die im Volksmund als Nesselsucht bekannt ist. Das Spannende: Ungefähr jeder vierte Mensch erleidet mindestens 1x in seinem Leben eine Nesselsucht. Es wird in eine akute (einmalige) und chronische (anhaltende) Nesselsucht unterschieden. Eine einmalige Nesselsucht dauert in der Regel wenige Tage, bis maximal sechs Wochen - dann tritt sie nie wieder auf. Eine Chronische kann, genau wie eine allgemeine Histamin Intoleranz, ein Leben lang andauern.

 

Auslöser für die Nesselsucht

 

Gerade Männer sind häufiger betroffen als Frauen – eine Erklärung hat die Wissenschaft hierfür nicht. Die Auslöser sind vielfältig, aber oftmals willkürlich. Vor allem Infekte oder allergische Reaktionen auf Lebensmittel, Waschmittel und Körperpflegeprodukte sind mögliche Gründe. Das Überraschende: Selbst, wenn Betroffene ihr Leben lang keinerlei allergische Reaktion aufzeigten, können genannte Auslöser eine akute allergische Reaktion auf Histamine hervorrufen. Eine Prävention ist nicht möglich! Es kann zu jeder Zeit jeden Treffen. Das soll keine Panikmache sein, aber darstellen, wie willkürlich das Ganze ist.

 

Nesselsucht

 

Als weiterer Möglicher Anstoß für die Urtikaria wird häufig psychischer und intensiver physischer Stress genannt (kommen häufig gepaart vor).

 

Symptome einer Nesselsucht

 

Die Symptome überschneiden sich sehr stark mit denen einer regulären Histaminintoleranz.

Dazu ein Beispiel: Einer meiner guten Bekannten erhielt kurz nach seinem 30. Geburtstag eine Nesselsucht als verspätetes Geburtstagspräsent. Aus dem nichts klagte er über Quaddel Bildung, die sich über mehrere Tage erstreckte. Die Ausschläge auf der Haut sind das bekannteste und typische Symptom einer Nesselsucht als Reaktion auf die Histamine.

In der zweiten Nacht seiner Nesselsucht wurde die Reaktion auf die Histamine so stark, dass er in Ohnmacht fielHistamin Schock.

Mit diesem Symptom konnte er am nächsten Morgen direkt einen Arzttermin ergattern (kleiner Trost). Für den Arzt war die Diagnose klar: Nesselsucht. Für den Betroffenen der Umgang umso unklarer. „Das geht wahrscheinlich in paar Tagen wieder weg, sie waren noch nie allergisch – das kann passieren – wenn nicht, kommen sie wieder.“

 

Histaminintoleranz

 

Ein kurzer und gezielter Allergietest bewies die Annahme: unüblich (exorbitant) hohe Histamin Werte. Der Arzt riet, in den nächsten 7-10 Tagen auf die Ernährung zu achten und Histamin arme Lebensmittel zu verzehren. Die Ohnmacht begründete der Arzt mit der internen, verstärkten Quaddel Bildung während der ersten 2-3 Tage als allergische Reaktion auf die Histamine.

Da mein Bekannter wusste, dass ich mal unter einer Histaminintoleranz litt, fragte er mich noch am selben Tag nach Rat hinsichtlich geeigneter Lebensmittel und möglicher Medikamente.

Einen Auszug möglicher und unmöglicher Lebensmittel während einer Histamin Unverträglichkeit findest du etwas weiter unten in diesem Artikel in der Tabelle.

Zurück zur allgemeinen Histamin Unverträglichkeit beziehungsweise Histamin Intoleranz:

 

Wie kann man den Histamin Spiegel im Körper senken?

 

Es gibt zwei Wege, um eine Histaminintoleranz effektiv zu behandeln. Diese sind nicht für jeden gleichermaßen hilfreich. Oftmals bewährt sich eine Kombination beider Ansätze. Sowohl Medikamente als auch eine Kontrolle der zugeführten Lebensmittel sind für die allermeisten Betroffenen am erfolgversprechendsten. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass eine Histamin Intoleranz in der Regel immer über eine Histamin arme Diät behandelt wird!

Heißt: die Ernährung muss angepasst werden.

 

Histamin Spiegel senken

 

Welche Lebensmittel helfen bei einer Histaminintoleranz?

 

Was enthält viel Histamin? oder „Wo ist viel Histamin drin?“

 

Bei einer Histaminintoleranz empfiehlt es sich pauschal von einigen Lebensmitteln Abstand zu nehmen oder diese zu reduzieren. Gleichzeitig gestaltet sich eine Histamin Unverträglichkeit bei Person zu Person unterschiedlich.

Einige Menschen reagieren stark auf Fisch, andere wiederum stark auf Alkohol. Da hier große Unterschiede vorkommen, sollte man in jedem Fall mit einem Arzt und / oder Ernährungsberater sprechen. So kann man verschiedene Lebensmittel ausklammern oder andere Nahrungsmittel im Ernährungsplan besonders betonen, um Symptomen bestmöglich zu entgehen.

 

Tabelle Histamin Reicher und Histamin Armer Alternativen für gängige Lebensmittel:

 

 

Lebensmittel

Schlechte Lebensmittel bei einer Histamin Intoleranz

Alternative: Empfohlene Ernährung bei Histamin Intoleranz

Alkohol

Vor allem: Rotwein, Sekt, Cocktails, Kräuterschnaps und Bier. Zum einen durch den „Alterungsprozess“ der Trauben und zum anderen durch Hefeextrakte bedingt.

Weißwein, klarer Schnaps. Generell: Kleine Mengen.

Fleisch - Geräuchertes und Verarbeitetes

Generell gilt hierbei: „je älter das Fleisch“, desto höher der Histamin Gehalt.

Frisches Fleisch bevorzugen! Nur kurz erhitzen. Keine Marinaden oder Gewürze verwenden.

Fermentierte Lebensmittel

Sauerkraut, Kimchi, Sojasauce, aber auch fermentierte Milchprodukte und Joghurt. Die hohe Menge Histidin in beispielsweise Kimchi sorgt für viel Histamin. Weiterhin ist das „Alter“ von Fermenten ein Problem.

Fermente mit einem geringen Proteingehalt bevorzugen. Geringe Mengen.

Fisch & Meeresfrüchte

Generell: Geräuchert und mariniert. Je älter der Fisch, desto höher der Histamin Gehalt. Besonders Histamin reich: Meeresfrüchte, Krustentiere und alle Arten von Fischkonserven, wie Thunfisch, Sardinen und Makrelen.

Histamin arme Alternativen:

Fischölkapseln und tiefgekühlter Fisch.

Generell: frischer Fisch – je frischer, desto besser. Keine Marinaden oder Gewürze. Wenn frisch, dann geht: Lachs, Rotbarsch, Scholle, Forelle.

Obst – und Gemüse

Spinat, Tomaten, Avocados, Auberginen

Generell Trockenfrüchte: Rosinen, Datteln, Feigen

Generell alte und überreife Früchte: Erdbeeren, Ananas, Banane, Mangos, Papayas

Gemüse:

Möglich sind Spargel, Kürbisgewächse, aber auch Kohlsorten und Lauch. Bei Salat geht alles, außer Rucola.

Obst:

Beeren, wie Heidelbeeren, Brombeeren, Cranberrys und Weintrauben.

Melonen, Steinobst (nicht getrocknet) und Äpfel sind Histamin arm.

Nahrungsmittel und Getränke (hochverarbeitet)

Generell gilt es hohe Mengen an Zusatzstoffen, wie Farbstoffe und Konservierungsmittel größtenteils zu umgehen. Beispiele sind Energy Drinks und stark bearbeitete Lebensmittel, wie Süßigkeiten, die häufig für Histamin Reaktionen verantwortlich.

Lebensmittel wählen, die naturbelassen sind oder kaum Zusatzstoffe beinhalten.

(Generelle Empfehlung, auch bei keiner Histamin Intoleranz).

Käse (gereift)

Hierunter fallen Camembert, Gorgonzola, Parmesan – ähnlich, wie bei Fisch und Fleisch gilt, dass je „älter“ das Produkt, desto höher der Histamin Gehalt

Frischer(er) Käse bzw. Käse, der kurz gereift ist. Käse setzt Histamin nur langsam frei, wodurch kleine Menge in der Regel in Ordnung sind.

Schokolade

An sich wenig Histamine. Schokolade beinhaltet biogene Amine. Diese werden über DAO abgebaut. Dadurch bleibt weniger DAO für den Abbau von Histaminen übrig. Je dunkler die Schokolade (höherer Kakaoanteil), desto mehr biogene Amine.

Weiße Schokolade.

Schokolade mit geringem Kakaogehalt.

Nüsse und Samen

Walnüsse, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne. Genau, wie bei Schokolade: biogene Amine. DAO wird reserviert. Weniger Histamin Abbau.

Mandeln, Macadamia, Pistazien und Kokosnüsse gelten als Histamin arm.

Bei den Samen kann auf Leinsamen, Sesam und Kürbiskerne zurückgegriffen werden.

Hülsenfrüchte

Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen – an sich wenig Histamin, aber viele biogene Amine.

Hülsenfrüchte über Nacht in Wasser „einweichen“. Dadurch bessere Verdaulichkeit.

Gewürze

Zimt, Chili, Nelken

Salz, Ingwer, Kurkuma, Knoblauch

Generell Hefehaltige Lebensmittel

Bereits genannt: Bier, Wein, Käse

Aber auch: Brotsorten

Meiden oder in sehr geringen Mengen verzehren. Hefeextrakte sind besonders zu meiden.

Essig und essighaltige Lebensmittel

Mayonnaise, Ketchup, Dressings

Apfel- und Brantweinessig

Schwarzer und grüner Tee

Je nach Person können diese die Histamin Ausschüttung stimulieren

Kräutertee

Kaffee

Koffein in Kaffee kann Histamine freisetzen. Hier gilt das gleiche Problem, wie bei der Schokolade. Koffein enthält auch biogene Amine. Dadurch ist das Körpereigene DAO beschäftigt und weniger Histamin kann abgebaut werden.

Löslicher Kaffee mit wenig Koffein.

Kaffee-Alternativen, wie Chaga oder Lion´s Mane, die kein Koffein haben.

 

Ernährung bei einer Histaminintoleranz

 

Noch einmal: Die Verträglichkeit der genannten Lebensmittel kann von Person zu Person vollkommen variieren.

 

Solltest du den Verdacht auf eine Histamin Intoleranz haben, gehe bitte schnellstmöglich zu einem Arzt und / oder Ernährungsberater. Diese können dir hilfreiche Tipps geben und deine individuelle Situation betrachten!

 

Was, wenn die Ernährungsumstellung wenig oder gar nicht hilft?

 

Medikamente gegen Histamin Intoleranz:

 

Hinweis: Ich und das Lykaia-Team sind keine Ärzte. Ich gebe dir in diesem Abschnitt einen kleinen Einblick in die eigenen Erfahrungen, sowie in die aus dem Bekannten- und Kundenkreis.

Sollte man die Histamin Unverträglichkeit durch eine Kontrolle der zugeführten Lebensmittel nicht in den Griff bekommen, beweisen sich verschiedene Medikamente als hilfreich.

Ich empfehle dir in jedem Fall mit einem Arzt zu sprechen, bevor du herumexperimentierst. Zwar weißt du jetzt, wie du auf Histamine, aber noch nicht, wie du auf verschiedene Arzneien reagierst. Ärzte kennen sich mit Wirkweisen, Nebenwirkungen und deinem Körper bestmöglich aus.

Meine Empfehlung: Versuche Medikamente erst dann zu nutzen, wenn du diese wirklich benötigst. Die Behandlung einer Histaminintoleranz funktioniert in den allermeisten Fällen primär über eine Histamin arme Diät!

 

Lykaia

 

Diskutiere erst mit deinem Arzt, ob eine schrittweise Anpassung der Ernährung die Histamin Unverträglichkeit so weit eindämmen kann, dass du nicht auf Tabletten angewiesen bist. Leidest du unter einer starken Histamin Überempfindlichkeit, können dir Antihistaminika das Leben erleichtern.

 

Wenn es nicht ohne geht:

  • Viele schreiben Loratadin eine vielversprechende Wirkung zu.
  • Cetirizin wird häufig als starker Histamin „Abbauer“ angepriesen. Leider klagen viele über Nebenwirkungen.
  • Cromoglicinsäure gilt als bewährt bei der Symptomlinderung.
  • Alternativ existieren Tabletten, die DAO enthalten, wodurch kurzfristig der Histamin Abbau angeregt wird.

 

Erinnerung: konsultiere erst einen Arzt, bevor du dich an Medikamenten ausprobierst.

Der Vollständigkeit möchte ich aber nennen, dass es in einigen Fällen ratsam sein kann, auf Medikamente zurückzugreifen. Meiner Erfahrung nach helfen vielen Menschen eine strickte Ernährungsanpassung. Medikamente können diesen Prozess erleichtern.

 

Fazit: Histamin Intoleranz – Was darf ich essen?

 

Wie du siehst, ist das Thema Histamin Intoleranz ein Komplexes - gerade, wenn es um die Ernährung geht. Drei verschiedene Menschen können eine anhaltende Histamin Intoleranz haben und auf vollständig unterschiedliche Lebensmittel reagieren.

In der Praxis zeigt sich, dass ein wechselhaftes Reduzieren / Entfernen, verschiedener Histamin reicher Lebensmittel langfristig den besten Erfolg hat. Heißt: teste dich durch und finde Lebensmittel, die für dich funktionieren. (Ja, leider, kein besonderer Trick – keine Abkürzung).

 

Lass dich von der langen Liste der Histamin reichen Lebensmittel nicht einschüchtern. Es kann sein, dass du deine Lieblingsspeisen immer noch essen kannst, wenn du generell auf deine Histamin Zufuhr achtest. Vielleicht kannst du Energy Drinks reduzieren? Vielleicht setzt du ab jetzt eher auf frisches Fleisch, frischen Fisch und die richtigen frischen Früchte? In einigen Fällen kann bereits das schnell Abhilfe schaffen.

Vielen hilft der vollständige Verzicht auf Alkohol. Unter uns: Alkohol hat für deinen Körper als Nährstoff keinen Mehrwert. Die Histamin Reaktion ist in den meisten Fällen jedoch sehr hoch. Mach aus dem Glas Rotwein am Abend vielleicht ein Glas Weißwein am Wochenende. Ein kleiner Preis für weniger Symptome.

 

Ernährung bei einer Histaminintoleranz

 

Viel Erfolg bei der Reduktion deiner Histamine.

Wenn du Fragen hast, komm gerne auf mich und das Lykaia Team zu. Auch, wenn keiner von uns Arzt ist, konnten wir vielen Menschen mit einer angepassten Ernährung durch eine Histamin Intoleranz begleiten. Auch im engsten Bekanntenkreis in Form einer Histamin Unverträglichkeit oder einer Nesselsucht.

Dein Lykaia Team!