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Süchtig nach Käse? A1 Casein und seine Wirkung...

Süchtig nach Käse? A1 Casein und seine Wirkung...

Wie genau wirkt Milch auf deinen Körper?

Im Artikel „Die Unterschiede zwischen A1 und A2 Milch“ geht es um unsere heutige Milchkultur und die Unterschiede zwischen A1 und A2 Milch. Neben der unterschiedlichen Verstoffwechselung dieser beiden Milchsorten gibt es aber noch weitere Auswirkungen auf deinen Körper, wie bspw. die Abhängigkeit durch opiatähnliche Proteinfragmente und die Beeinträchtigung der Verdauung. Was genau passieren kann, wenn du dir einen ordentlichen Liter Kuhmilch gönnst, erfährst du in diesem Artikel.

Eine kleine Änderung mit großer Auswirkung auf deinen Körper

Worin genau liegt der Unterschied zwischen A2 und A1 Casein? Eigentlich ist es nur eine kleine Änderung in der Aminosäurenkette (s. Abbildung). Mutationsbedingt ist hier bei dem Beta-Casein der A2-Milch die Aminosäure Prolin durch Histidin ersetzt worden. Klingt erstmal nicht so wild. Ist es aber doch. Denn an der Stelle, wo das Histidin sitzt, wird die Aminosäurenkette des A1 Caseins im Verdauungsprozess aufgespalten. Das passiert beim A2 Beta-Casein nicht.

Erst vor 10-15 Jahren hat man diesen Unterschied der Aufspaltung beobachtet. Das Problem damit ist Folgendes: der abgespaltene Teil des A1 Beta-Casein, auch Beta-Casomophin 7 (BCM7) genannt, wirkt auf deinen Körper wir ein opiatähnlicher Stoff. Hört sich jetzt erstmal so an, als könntest du dich mit einer Ladung Kuhmilch in einen Rauschähnlichen Zustand katapultieren, aber halt - wofür sind Opiate noch bekannt? - Richtig, sie machen glücklich, weil sie im Gehirn auf die Neurotransmitter wirken und Dopamin ausschütten. Das Problem mit allem was erwiesene Wirkung hat und glücklich macht, ist, dass es auch in einer gewissen Form abhängig macht, weil wir mehr von dem glücklich sein haben wollen.

In der Kuhgeschichte erwies sich dieses Prinzip als recht sinnvoll, denn für die Mutterkuh ist es rein von Vorteil, wenn das Kalb in den ersten Lebensmonaten ein bisschen süchtig nach ihrer Milch ist. Durch diese Abhängigkeit garantiert sie, dass das Kalb bei ihr bleibt. Nun möchten wir ja nicht unbedingt von einer Kuh abhängig sein, nur unsere Pizza bestellen wir weiterhin als Quadro Formaggi eingebettet in Cheesecrust Rand. Wie viele Menschen kennst du, die vegetarisch sind, mit dem Grund das vegan nicht durchzuhalten wäre, weil sie ihren Käse so sehr lieben? Ich möchte hier keineswegs an irgendeine Ernährungsform appellieren, jeder soll tierische Produkte essen dürfen, der es gerne möchte. Aber es ist kein Geheimnis, dass Milchprodukte auch eine gewisse kognitive Abhängigkeit hervorrufen.

Damit ist die Milch aber nicht allein, denn quasi alles was wir zu uns nehmen aktiviert mehr oder wenige die Belohnungszentren in unserem Gehirn. Der absolute Überstimulant ist Zucker, weshalb er uns auch am ehesten abhängig macht. Aber gut, wenn man wieder überlegt, wo wir eigentlich herkommen, ist klar: eine gewisse Abhängigkeit von energiedichten Lebensmitteln war früher stets notwendig, denn sonst vergisst man zu essen und zu jagen und stirbt.

Warum hacke ich dann auf der A1 Milch und ihrer opiatähnlichen Wirkung herum?

Nunja, das abgespaltene BCM7 bewirkt in unserem Körper noch viel mehr als nur eine Abhängigkeit. Durch das Ansprechen der Opioid-Rezeptoren, kann A1-Casein deine Verdauung verlangsamen und sie träge oder ineffizient machen. Weiterhin wurden negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Neugeborenen und Kleinkindern nachgewiesen und bei einigen Kindern hat sich BCM7 als Risikofaktor für Apnoe (Atemstillstand) herausgestellt. Bei vielen Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankten lösen Kuhmilchprodukte eine Immunantwort aus, weil der Körper den abgespaltenen BCM7 (und u.U. auch weitere Bestandteile der Milch) als Alarmsignal detektiert und seine Waffen schärft. Leider auch gegen das eigene Immunsystem. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Lykaia Kunden eben genau diejenigen sind, die eine solche Vorerkrankung haben oder generell eine Problem mit Kuhmilcheiweiß bei sich selbst feststellten und in den A2 Milchprodukten eine Lösung für ihr Problem finden.

Darüber hinaus gibt es überzeugende epidemiologische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen BCM7 und dem Auftreten koronarer Herzerkrankungen und Diabetes Typ-1. Möglicherweise gibt es auch noch andere, bisher nicht erforschte Unterschiede zwischen A1 und A2 Casein und die Auswirkungen auf unseren Körper. Natürlich bedarf es noch weiterer Erforschung vor allem Hinblick auf die Langzeitwirkung von A1-Milchprodukten und BCM7. Eine klare Aussage lässt sich nie so ganz einfach treffen. Aber alleine auf Basis vieler Erfahrungswerte lässt sich insgesamt festhalten, dass die A1 Milch für uns nicht so toll ist, vor allem nicht in ihrer verarbeiteten Form:

A1-Milch ist empfindlich in der Verarbeitung

Damit unsere Kuhmilch keimfrei ist, wird sie ziemlich heiß gemacht und dann schreibt man auf die Milchpackung „pasteurisiert“. Leider ist das BCM7 der A1-Milch sehr empfindlich und durch die Erhitzung entsteht das kritische Opioid nur noch schneller. Darüber ist aber die Milchforschung erst seit 10-15 Jahren informiert. Das hört sich jetzt lange an, ist es aber nicht, wenn man berücksichtigt, dass hier ganze Wirtschaftszweige umgestellt werden müssen, damit sich auch im Supermarkt was tut. Neuseeland und Australien sind uns da schon einen Schritt weiter. Das hilft dir nur leider nicht so viel, daher:

Wie kannst du herausfinden, ob du A1 Milch oder A2 Milch in deinem Kühlschrank hast?

Wenn du es genau wissen möchtest, lies in dem Artikel: Warum ist A2 Milch gesünder? nach. Wenn du keine Lust auf noch mehr Lesen hast, hier die kurze Antwort: Schafs- und Ziegenmilchprodukte sind immer auf A2 Milch Basis und führen daher nicht zu einer Freisetzung von BCM7.

Teilweise wir auch Kuhmilch angeboten, die als a2 „Wohlfühlmilch“ gekennzeichnet ist und von ursprünglicheren Kuhrassen stammt. Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben uns daher direkt für Ziegenmilch als Basis für unser Proteinpulver entschieden.

Ziegenmilch statt Kuhmilch in der Antike

Ausgrabungen von alten Tonkrügen aus der Antike zeigten, dass bereits zu dieser Zeit Säuglingen mit Ziegenmilch anstatt mit Kuhmilch gefüttert wurden.
Katharina Rebay-Salisbury von der österreichischen Akademie der Wissenschaften, die an der Studie beteiligt war, kommentiert dies wie folgt: "Ziegenmilch ist der menschlichen Muttermilch am ähnlichsten und war relativ leicht verfügbar, da Schafe, Ziegen und Rinder zu den am weitesten verbreiteten Haustieren gehörten. Kuhmilch war aber weniger geeignet, da sie bei Babys zu Durchfällen und Verdauungsproblemen führt – das war auch damals schon bekannt". 

Wir lassen das mal als unkommentierten und schönen Abschluss für diesen Artikel so stehen. Hast du Anregungen oder Fragen? Schreib uns gerne einen Kommentar oder eine persönliche Nachricht - hier oder auf Instagram. Wir freuen uns, von dir zu hören!