Was du über Milchunverträglichkeit wissen solltest
Welche Milchunverträglichkeiten gibt es?
Hörst du von Milchunverträglichkeiten, denkst du sicherlich zuerst an Laktoseintoleranz. Vielleicht bist du selbst betroffen. Falls nicht, hast du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit jemand betroffenen im Bekanntenkreis. Das ist in Deutschland eher der Normalfall.
Aber: wusstest du, dass es viele weitere Milchunverträglichkeiten gibt? Möglicherweise hast du Symptome nach dem Verzehr von Milcherzeugnissen, die du nicht der Kuh zuschiebst (obwohl sie Schuld hat, blöde Kuh).
Hier stellen wir dir eine Übersicht möglicher Milchunverträglichkeiten und derer Symptome vor.
Vier bekannte Milchunverträglichkeiten und ihre Symptome
1. Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz ist die bekannteste Form der Milchunverträglichkeit. Das ist kein Wunder, da in Deutschland 15-20% unter dieser Leiden. Bei Laktoseintoleranz kann der Körper Milchzucker (Laktose) nicht oder nicht effizient genug abbauen. Das liegt daran, dass das hierfür verantwortliche Enzym Laktase in zu geringen Mengen vom Körper produziert wird.
Die Lösung ist in der Regel eine Reduktion von Produkten auf Milchbasis. Für viele frustrierend, vor allem für Sportler.
Symptome der Milchunverträglichkeit Laktoseintoleranz:
- Bauchschmerzen und Magenkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Blähungen
- Sodbrennen und Aufstoßen
- Gasbildung (Blähbauch)
2. Kuhmilchproteinallergie
Die Kuhmilchproteinallergie (KPMA) ist eine einfache allergische Reaktion auf in Kuhmilch enthaltenen Proteinen. Wenn die Laktoseintoleranz der erste Schlag ins Gesicht war, ist die Kuhmilchproteinallergie für Bodybuilder oder Fitnessversierte der häufige K.O.-Schlag. „In Kuhmilch enthaltenen Proteinen“ heißt nämlich: in Whey (Molkenprotein) oder Kasein. Die beiden hochwertigsten Quellen an Protein Pulvern mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.
Das „Gute“ ist, dass diese Allergie häufiger bei Kleinkindern und Kindern auftritt und Heranwachsende die Chance haben, aus dieser Allergie herauszuwachsen!
Für Erwachsene gilt es, gute Ersatzprodukte zu wählen. Ein Ziegenprotein ist hier in den meisten Fällen eine sehr gute Lösung, da es ähnlich hochwertig ist und vom Körper besser akzeptiert wird.
Symptome der Milchunverträglichkeit Kuhmilchproteinallergie:
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Schwellungen
- Husten, Kurzatmigkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
3. Milcheiweißintoleranz
Die Milcheiweißintoleranz beschreibt prinzipiell die Kuhmilchproteinallergie. Der Unterschied ist, dass die Milcheiweißintoleranz eine tatsächliche Milchproteinunverträglichkeit und keine Allergie ist.
Symptome der Milchunverträglichkeit Kuhmilchproteinallergie:
Da es sich hierbei lediglich um eine Intoleranz handelt, treten die gleichen Symptome, wie bei einer Kuhmilchproteinallergie auf – allerdings in milderer Form. Heißt, je nach individueller, körperlicher Voraussetzung und der täglich zugeführten Menge an Milcheiweißen (Kasein und Molke), können mit Bedacht in kleinen Mengen Milcheiweiße zugeführt werden – mit lediglich geringen oder keinen Beschwerden.
4. Kaseinempfindlichkeit
Neben der bereits genannten Kuhmilchproteinallergie und der Milcheiweißintoleranz, existiert noch eine weitere Form der Unverträglichkeit, die sich dem Kasein widmet. Die Kaseinempfindlichkeit. Manche Personen reagieren sehr empfindlich auf Kasein, was einen Konsum dieses hochwertigen Proteins nahezu ausschließt. Das liegt daran, dass es bei dem Verzehr von Kasein zu biochemischen Reaktionen im Magen-Darm-Trakt kommt.
Die allermeisten Personen können diese Reaktionen einfach verkraften und sogar Vorteil daraus ziehen. Denn Kasein hat durch den schwierigen Verdauungsprozess viele Vorteile für uns. Wir werden langfristig mit Protein versorgt. Mehr über das Thema Kasein kannst du auch in diesem Beitrag lesen.
Molkeprotein (Whey) können betroffene Personen in der Regel weiterhin verzehren.
Symptome der Milchunverträglichkeit Kaseinempfindlichkeit
- Hautausschlag
- Verdauungsprobleme
- Atemwegsprobleme, wie: Kurzatmigkeit, Niesen Husten und verstopfte Nasen
- Aber auch: Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskel-, sowie Gelenkschmerzen
Mehr über das Thema A2 Kasein und warum es besser für dich ist, kannst du hier lesen.
Milchunverträglichkeiten im hohen Alter und bei Erwachsenen:
Viele Jahre machten dir Milchprodukte nichts aus. Plötzlich treten verschiedene Beschwerden auf, die du sonst nach dem Konsum von Milcherzeugnissen nicht hattest. Eine Altersbedingte Milchunverträglichkeit hat sich entwickelt. Wie kommt´s?
Vor allem im hohen Alter können sich Veränderungen im Verdauungssystem ergeben. Diese erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine Milchunverträglichkeit zu entwickeln. Hierbei klagen vor allem Personen ab Mitte 50 über eine plötzliche Laktoseintoleranz. Der Grund ist, eine altersbedingte verminderte Produktion des Enzyms Laktase. Dadurch entwickeln ältere Menschen vermutlich häufiger eine plötzliche Laktoseintoleranz als Jüngere.
Bei anderen Milchunverträglichkeiten gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Altern und einem erhöhten Risiko.
Solltest du bei dir oder bei Personen aus deiner Familie feststellen, dass sie plötzlich Reaktionen auf Milcherzeugnisse entwickeln, ist es vermutlich der Milchzucker. Proteinprodukte auf Milchbasis, die arm an Milchzucker sind oder das Enzym Laktase enthalten, könnten hier eine einfache Lösung sein.
Da Milchprodukte reich an Eiweißen sind und gerade diese bei Personen ab 60 häufig im Mangel vorliegen, ist es essenziell, hochwertige Ersatzprodukte für Milcherzeugnisse zu finden.
In diesem Beitrag erfährst du mehr über Sarkopenie und den Zusammenhang zu Eiweiß.
Milchunverträglichkeiten: Was tun, wenn Symptome auftreten?
Versichere dich, dass es wirklich an Milcherzeugnissen liegt.
Entferne Milchprodukte aus deinen Speisen. Treten Symptome immer noch auf? Okay: wahrscheinlich keine Milchunverträglichkeit. Es ist was anderes (hey, sarkastischer Beifall). Treten die Symptome nach dem Entfernen von Käse, Milch, Proteinpulver oder sonstigen auf Milchbasis stehenden Produkten nicht mehr auf, ist es sehr wahrscheinlich, dass du eine Milchunverträglichkeit hast.
In dem Falle kannst du auf die Suche nach Ersatzprodukten gehen. Du kannst beispielsweise dein (Molke/Whey) - Milchprotein- oder Kaseinpulver mit hochwertigem Ziegenprotein austauschen. Dieses hat von Natur aus weniger Laktose und basiert auf A2 Milch. Diese ist für den Menschen bekömmlicher! Mehr dazu kannst du in diesem Artikel lesen.
So oder so solltest du einen Ernährungsberater und/oder Arzt konsultieren. Symptome einer Milchintoleranz ähneln häufig denen anderer Erkrankungen. Dadurch ist es im Selbstversuch nicht immer klar, woran es genau liegt. Fachpersonen haben in den meisten Fällen das nötige Wissen, um individuelle, an dich angepasste, Ernährungspläne und -empfehlungen auszuarbeiten.
Was sind deine Erfahrungen? Hast du eine Milchunverträglichkeit oder konntest du beobachten, wie sich eine bei deinen Bekannten oder Familienmitgliedern entwickelte? Wie geht ihr damit um?
Wir freuen uns über deine Erfahrungsberichte!
Dein Lykaia Team
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